Wer war Joh. Christian Wolf?

Die Geschichte eines Grabstein

Seit einigen Monaten steht auf unserem Kirchhof nahe der Schlossmauer ein Grabstein mit folgender Inschrift: „Hier ruht in Gott unser lieber Gatte, Vater und Großvater Joh. Christian Wolf von hier *30.Juli 1863 †25. April 1928“. Ältere Kalchreuther Bürger werden sich dadurch vielleicht daran erinnern, dass früher rings um die Kirche ein Friedhof angelegt war. Und „zu erinnern“ ist auch der Sinn dieses Steins. In unserem Archiv gibt es einen von Dr. Gottlob Rehlen um das Jahr 1830 gezeichneten, kolorierten Plan, auf dem die Gräber mit Lage und Nummerierung eingezeichnet sind. Auf dieser Zeichnung sind auch die Kirche, die Schule, das Kantorat und das Pfarrhaus dargestellt.

Nachdem der Friedhof wegen der örtlichen Verhältnisse nicht mehr erweitert werden konnte und wegen des Bevölkerungswachstums weiterer Bedarf bestand, entschloss man sich, außerhalb der Ortschaft einen neuen Friedhof anzulegen. Die letzten Toten wurden im Jahre 1928 auf dem Kirchen-Friedhof bestattet. Um 1950 wurde dann der alte Friedhof aufgelöst, die Grabsteine entfernt und die Gräber eingeebnet.

Aber wie kam dann dieser Grabstein des Joh. Christian Wolf an diese Stelle? Beim Ausheben einer Baugrube für den Wohnhausbau der Familie Wolf in der Hallerstraße förderte der Baggerfahrer einen großen Stein ans Tageslicht. Nachdem er vom gröbsten Schmutz befreit worden war, erkannte man, dass es sich um einen Grabstein handelte, der früher auf dem Kirchen-Friedhof gestanden hatte. Und wie man aus den alten Unterlagen ersehen kann, war dieser Joh. Christian Wolf einer der letzten, der dort seine letzte Ruhestätte fand. Weiterhin wissen wir aus den alten Aufzeichnungen, dass er im Hs Nr. 37 (alte Haus-Nummer) gelebt hatte und mit einer Katharina Wolf verheiratet gewesen war.

Wir verdanken diesen Gedenkstein der Familie Wolf, die ihn zur Verfügung stellte, der Gemeinde, deren Gemeindearbeiter das Fundament ausgossen haben und der Firma Manfred Meisel GmbH, die den Stein auf dem Fundament befestigte.

Heinz Wehrfritz